Woher kommt die Surfkultur?
Ab den Nachkriegsjahren identifizierten sich die Teenager mit den Stars der damaligen Zeit, eine Bewegung, die von Elvis Presley ausgelöst wurde. Später, in den 60er Jahren, revolutionierten die Beatles die Teenagerkultur, begleitet von den Stones und den Beach Boys, die das berühmte "Surfin USA" summten. An diese kulturelle Bewegung knüpft auch das Surfen an. Der Surfsport, der damals außer auf der berühmten Insel Hawaii kaum praktiziert wurde, erlebte einen monumentalen Aufschwung, der ihn bei der kalifornischen Jugend in den Vordergrund drängte.
Experten bringen auch die Musik der 60er Jahre mit dem Aufbau der Surfkultur in Verbindung. Die Liebe zur Sonne und die Lebensfreude wurden zu den Grundpfeilern dieses Lebensstils.
Die Demokratisierung des Surfens
In den Medien
Mitte der 80er Jahre′ kehrt das Surfen in die Medien zurück. Während sich Wettkämpfe entwickeln, werden Champions erfolgreich und berühmt. Der Wunsch, das Klischee der drogenkonsumierenden Hippies auszuräumen, ist durchaus vorhanden. Das Surfen wird zum Pop-Sport. Die Darstellung des Surfens wird dank der Ankunft von Kelly Slater (US-amerikanischer Surfer, Weltmeister, spielte in "Baywatch") seriöser und kontrollierter.
Und Kelly war nicht der Einzige, der an der Entwicklung des Surfens auf der Leinwand beteiligt war. Der Film "Point Break" aus dem Jahr 1991 führt uns in die Welt der Surfer in Los Angeles. Die Demokratisierung des Surfens führte dazu, dass es nicht mehr nur für Amateure geeignet war. Es ist nicht mehr nur die Anstrengung, sondern auch die Kultur, die mit diesem Sport in Verbindung gebracht wird.
Aus diesen beiden ersten Filmversuchen entstanden zahlreiche weitere Projekte in Hollywood. Durch dieses Aufkommen der Popkultur weckt das Surfen die Begehrlichkeit vieler Teenager auf der ganzen Welt. Eine neue Generation von Surfern entsteht, die Neugier eines neuen Publikums wird geweckt.
In Frankreich wurde das Thema 2005 mit "Brice de Nice" auf lustige Art und Weise behandelt. Mit mehr Ernsthaftigkeit versucht sich der europäische Inhalt bereits seit den 1980er Jahren durch den Einfluss der Skateboard-Kultur am Gleiten. Die 2000er Jahre markieren eine Rückkehr zu Coolness und Chill.
In der Folgezeit entwickeln einige Magazine die Surfkultur weiter und beteiligen sich an der Übertragung der Surfkultur auf die breite Öffentlichkeit.
Die "Surf"-Mode“
Aufgrund dieses Aufschwungs interessieren sich viele Unternehmer für die Surfkultur. Nach dem Aufschwung des Kinos tauchen nun auch Bekleidungsmarken auf, die die Codes der technischen Bekleidung aufgreifen. Der Erfolg stellt sich ein, mit einer Kundschaft, die nicht zwangsläufig praktiziert, aber dennoch herbeiströmt. Zu diesen Marken gehören Quiksilver (eine australische Marke), Oxbow (eine französische Marke) und O'Neill (eine amerikanische Marke). Die Marken sponsern die Sportler und entwickeln die Schaffung von internationalen Veranstaltungen und Wettbewerben. Die auf Surfmode spezialisierten Textilmarken starten eine nach der anderen. Das Ziel ist gemeinsam: Surfcoolness zu verkaufen.
Die neue Ära des Surfens
Nach den 2000er Jahren ist der kommerzielle Befund durchaus gegeben. Das Surfen hat es geschafft, eine eigene Textil- und Tourismuswirtschaft anzuziehen und zu schaffen. Die Marken haben das wachsende finanzielle Interesse an der Nische der Surfkultur verstanden.
Investitionen, Sponsoring und Werbung in großem Stil - es ist der Beginn einer neuen Ära für diese Sportart. Das Image des Surfens ändert sich. Die Zeit des illegalen Konsums ist vorbei. Die Surfkultur nähert sich der Bohème und einem einfachen und bescheidenen Lebensstil abseits der ausgetretenen Pfade über die Nutzung von Vans an. Das Paradoxon der Surfindustrie ist also durchaus vorhanden.
Nach 50 Jahren, in denen die Surfkultur verschiedene Stadien durchlaufen hat, kehrt sie zu den Grundlagen ihres Fundaments zurück.